RudiBar


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Zeugung

Chronik

RudiBars Zeugung oder "Tiefsinn hat Folgen"

Vielleicht lag es an den unsommerlichen Temperaturen, vielleicht war das Jahr zu anstrengend, wer weiß das schon, warum sich die frühere Freude am Wettkampf in Marienwerder im Jahr 2004 bei einigen nicht so recht einstellte. Jedenfalls standen drei Ruderer nach dem Wettkampf tiefsinnig beieinander und überlegten, wie es gelänge, im Jahresverlauf verlässlich rudern zu können. Die das Feld der Möglichkeiten begrenzenden Bedingungen standen klar vor Augen - "kein Quatschen", "keinen Vereinsstress", "Verlässlichkeit der Mitmacher", "begrenzte Anzahl der in Frage kommenden Kandidaten" und "kein klobiger Kutter". Ahhh, es soll das wirkliche Rudern sein - so richtig mit zwei Rudern und neben sich keinen hechelnden Mitruderer (na ja, vermutlich gab es das Kutterrudern vor der Zivilisationsvariante "Rollsitz"). RudiBar war gezeugt, zu mindestens in den Köpfen der drei Tiefsinnigen. In Erfahrung war zu bringen, wie denn das richtige Rudern sei (nur einer hatte da eine Vorstellung), wer denn mitmachen könnte und woher bekommt man ein Boot und wie heißt so ein Boot überhaupt. So entstand die Idee, den einen oder anderen Kutterruderer und die eine oder andere Kutterruderin zunächst einmal zu fragen und die Abenteuerwilligkeit der jeweiligen im Rahmen eines Abruderns mit dem Kutter zu prüfen. Dann war ein Schnupperkurs "Rudern für Zivilisierte" zu organisieren und dann….na das kann ja auch später kommen.

Und siehe, es fanden sich tatsächlich weitere Interessierte, die rudern wollten. Das Abrudern Ende Oktober sicherte den Vollkontakt mit Wasser, bei strömenden Regen und mit unterzähliger Bootsbesatzung zog ein einsamer Kutter auf dem Werbellinsee seine Bahn. Picknick war auch dabei, Muffins mit Heidelbeerenfüllung und Werderaner Kirschwein sorgten für nie geahnte Aufstiege in den Gourmethimmel. Vielleicht verbesserte der Kirschwein die Entschlusskraft der teilnehmenden, denn der Vorschlag, den eigens organisierten Schnupperkurs in Dresden bei einem renommierten Ruderverein durchzuführen, fand Zustimmung. Schon 14 Tage später schnupperten die Neugierigen in Dresden bei Hans und Manfred. Wie war das gleich? Der rot gekennzeichnete Riemen oder Skull oder so ähnlich hieß das Dingens in die grün markierte Dolle oder umgekehrt oder was hat Manne gesagt? Wie rum setzt man sich hin und warum wie ein Storch, wenn das ganze im Ruderbecken auf sicherem Beton stattfindet? „Fass nicht so an!“, „Zieh mal richtig!“, „lockerer!“, „Die Handgelenke sinken lassen!“

und so weiter und so weiter. Eigentlich wollte niemand lernen, ein Space-Shuttle zu steuern, aber so ähnlich war es. Es wurden Überlebenstricks vermittelt – „Rudern bei Temperaturen unter – 8 Grad ist nicht zulässig, weil man da Erfrierungen bekommt“, Einsichten in die Auffassungsgabe eines Ruderers vermittelt – „Ein Ruderer kann sich nicht merken, wo Backbord und Steuerbord sind, deshalb werden die Seiten farbig gekennzeichnet“ und die Freuden des Ruderns geschildert – „Wir tauschen auch im Winter während der Fahrt auf der Elbe die Sitze im Boot“. Hans und Manne, Danke für Euren Einsatz, es hat richtig Spaß gemacht mit Euch.

Niemand kenterte, denn die Betonbrücke mit den Rollbahnen war fest verankert und so kam kein Pessimismus zum Vorhaben auf. Im Nachgang stellte sich heraus, dass Hans ein renommierter Ruder-Trainer ist und Manne Gold bei Olympia und Weltmeisterschaft erruderte. Auf der Rückfahrt von Dresden fiel die Entscheidung "Rudern macht Spaß"
und so kam RudiBar zur Welt, freilich noch namenlos.


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